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Warum Industrie 4.0 nicht mal spielen?

13.12.2016

Gibt man bei Google den Begriff Industrie 4.0 ein, erhält man (Stand 13.12.2016) ungefähr 29.600.000 Ergebnisse. Wow! Und wenn ich nun wissen will was Industrie 4.0 ist, soll ich mich durch zig Seiten, Foren und Posts klicken? Da muss es doch noch andere Möglichkeiten geben...

Industrie 4.0 ein Buch mit 7 Siegeln?

Bei Wikipedia steht:

Industrie 4.0 ist ein Begriff, der auf die Forschungsunion der deutschen Bundesregierung und ein gleichnamiges Projekt in der Hightech-Strategie der Bundesregierung zurückgeht, er bezeichnet ebenfalls eine Forschungsplattform. Die industrielle Produktion soll mit moderner Informations- und Kommunikationstechnik verzahnt werden. Technische Grundlage hierfür sind intelligente und digital vernetzte Systeme. Mit ihrer Hilfe soll eine weitestgehend selbstorganisierte Produktion möglich werden: Menschen, Maschinen, Anlagen, Logistik und Produkte kommunizieren und kooperieren in der Industrie 4.0 direkt miteinander. Durch die Vernetzung soll es möglich werden, nicht mehr nur einen Produktionsschritt, sondern eine ganze Wertschöpfungskette zu optimieren. Das Netz soll zudem alle Phasen des Lebenszyklus des Produktes einschließen – von der Idee eines Produkts über die Entwicklung, Fertigung, Nutzung und Wartung bis hin zum Recycling. Zum gesamten Post von Wikipedia geht's hier lang.

Alles schön und gut! Aber was hat denn Industrie 4.0 nun mit den einzelnen Menschen und Betrieben zu tun? Alles was über Industrie 4.0 veröffentlicht und angeboten wird hat seine Berechtigung, aber was bedeutet das konkret?

Auswirkung auf Mensch, Umfeld und Firmen

Mein Kollege aus dem Bundesverband StrategieForum e.V., Peter Käpernick, hat sich darüber seine Gedanken zu dem Thema gemacht, und ein analoges Brettspiel erschaffen. Peter Käpernick verwendet übrigens den Begriff 4.0 Welten, der mir auch besser gefällt, da hier die gesamte Perspektive betrachtet wird.

Meiner Meinung nach kann man Industrie 4.0, bzw. 4.0 Welten, sehr gut unter dem strategischen Gesichtspunkt angehen, und so auch ein Verständnis dafür bekommen.

Das wichtigste Aufgabe für ein Unternehmen besteht doch darin, Lösungen für Kunden zu erarbeiten, einen Beitrag für das Wirtschaftswachstum zu leisten und Arbeitsplätze zu schaffen, bzw. zu erhalten.

Geht es nur um Digitalisierung und Maschinen?

Meiner Meinung nach nicht. Die Herausforderung wird sein, wie man Mensch und Maschine sinnvoll miteinander kombiniert. Der Faktor Mensch wird auch in der Zukunft bestimmt eine zentrale Rolle einnehmen.

Spielerische Herangehensweise

Vor 14 Tagen hatte ich wieder die Gelegenheit am Spiel iXX IND 4.0, an der Bergischen Universität Wuppertal, teilzunehmen. Peter Käpernick hat den direkten Kontakt zu einem leitenden Doktor des dortigen Instituts für Systemforschung der Informations-, Kommunikations- und Medientechnologie.

Das Spiel hatten wir auch schon mal, mit einigen meiner Kunden, im Sommer 2016 gespielt. Für mich blieben nach dem damaligen Spiel noch Fragen offen, daher kam der Termin in Wuppertal sehr gelegen. Hier können Sie den Beitrag von damals gerne nochmal lesen.

In einer keine Gruppe aus 6 Teilnehmern haben wir dann an dem Beispiel der fiktiven Firma ROBERTA simuliert, was das neue Zeitalter denn für das Unternehmen zu bedeuten hat.

ROBERTA ist ein junges Unternehmen, 5 Jahre am Markt und hat ca. 20 Mitarbeiter. Der Jahresumsatz lässt zu wünschen übrig, die Geldgeber werden langsam nervös. Gefertigt werden hauptsächlich Industrieroboter. Die Aufgabe bestand darin, in kürzester Zeit ein neues, zukunftsfähiges Produkt und Geschäftsfeld zu erarbeiten.

Eine spannende Aufgabe, denn die Teilnehmer waren zwei Studenten, zwei Lehrkräfte des Instituts und zwei Unternehmer. Aber genau diese Mischung war quasi das Salz in der Suppe. Wir haben toll zusammen gearbeitet.

Das Spiel war auf vier Runden ausgelegt, nach jeder Runde gab es eine Frage:

  • Wer wollen wir sein?
  • Was ist zu tun um Ergebnisse zu verbessern?
  • Die Verbesserungen bringen positive Trends. Warum?
  • Wo wollen wir in 5 Jahren stehen?

Insgesamt haben wir sehr kreativ gearbeitet und wirklich gute Ergebnisse erzielt. Als Produkt kam ein smarter Roboter heraus, der auf die Erkennung von Keimen in sensiblen Räumen, wie z. B. Krankenhäusern und Altenheimen spezialisiert ist.

Und da wir das Unternehmen in der Gesamtheit betrachtet haben, wurden auch diese Punkte betrachtet:

  • Geld
  • Vertrieb
  • Service
  • Mitarbeiter
  • Geschäftsmodell

Leider standen uns nur 3 Stunden zur Verfügung, sodass wir diese Themen nur anreißen konnten.

Dennoch wurde uns allen klar, worauf es bei einem Unternehmen ankommt. Für die Zukunft reicht es nicht aus

  • nur Software einzusetzen
  • nur auf Digitalisierung zu setzen
  • stur Prozesse und Normen einzuführen

Ganz wichtig werden der Weitblick und das Einbeziehen der Menschen sein. Die Arbeitswelt und damit auch die Arbeitsplätze werden sich verändern - und das mitunter schneller, als uns lieb ist. Es werden Arbeitsplätze und Berufe verschwinden, dafür aber neue entstehen. Hier gilt es besonders hinzuschauen und die Menschen entsprechend aus- und weiterzubilden bzw. zu qualifizieren.

Alle diese Aspekte kamen im Spiel sehr gut zum Vorschein. Somit war es ein rundum gelungener und kurzweiliger Nachmittag.

Fazit

Das analoge (!) Brettspiel eignet sich ziemlich gut, ein Verständnis für die 4.0 Welten zu entwickeln.

Wenn Sie Fragen dazu haben, oder das Spiel auch mal IN Ihrem, sowie AN Ihrem Unternehmen spielen möchten, dann schreiben Sie mir doch einfach eine Mail und ich melde mich zum weiteren, unverbindlichen Austausch bei Ihnen.

 

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