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Von der Idee zur Umsetzung

30.11.2015

Wieder mal wurde uns eine knifflige Aufgabe zur Lösung eines Fertigungsproblems gestellt. Unser Kunde hatte auch schon eine Grundidee, aber wusste nicht so recht wie diese umgesetzt werden kann.

Problemstellung

Zur Bearbeitung eines großen Bauteils benötigte der Kunde mehrere Sonderwerkzeuge. Da die Bauteile so groß sind, dass sie nicht komplett auf die Maschine passen muss der Kunde hier mehrstufig arbeiten und die Bauteile miteinander Verschweißen. Das Profil der Schweißnahtvorbereitung hat es in sich. Hier haben sich die Konstrukteure ganz schön was einfallen lassen.

Und hier zeigt sich auch wieder die große Diskrepanz zwischen der Theorie und der Praxis. In der Theorie lässt sich alles wunderbar berechnen und zeichnen, wie und mit welchen Werkzeugen hinterher gefertigt werden soll, interessiert die Konstruktionsabteilung nicht im Geringsten. Genau vor dem Problem stand nun der Ansprechpartner unseres Kunden.

Überlegung einer praktikablen Lösung

Unser Kunde hatte schon eine Idee von Sonderwerkzeugen, die zum Einsatz kommen sollten. Eine Ausführung sollte ein Scheibenfräser aus HSS mit Sonderkontur, eine weitere sollte ein Schaftfräser mit Sonderkontur sein (dazu ausführlicher in einem weiteren BLOG Beitrag).

Die Vorstellung des Kunden sah so aus:

Die Grundidee habe ich dann im HPW-Expertenpool diskutiert und mir zwei Lösungsansätze zukommen lassen. Der eine war ein kompaktes Werkzeug, dass aus einem Rohling gefertigt werden sollte. Der andere war ein Kombinationswerkzeug aus zwei einzelnen Werkzeugen, dass auf einer Aufnahme gespannt werden soll.

Beide Varianten habe ich dem Kunden präsentiert. Entschieden hat er sich dann für die Lösung des Kombi-Werkzeugs, da diese ihm für den Einsatzzweck praktikabler vorkam. Allerdings konnte er sich nicht ganz vorstellen, wie das Werkzeug in der Praxis aussehen sollte.

Auftragsabwicklung

Unsere Vorgehensweise bei Sonderwerkzeugen ist so, dass nach der Auftragserteilung Skizzen bzw. Zeichnungen der Sonderwerkzeuge erstellt werden, die der Kunde prüfen und freigeben soll. Diese Systematik hat sich bewährt, da hier eventuelle Fehler im Vorfeld ausgeschlossen werden können und wir die Zeichnung bei uns dokumentieren und archivieren. Im Falle einer Nachbestellung können wir auch noch Jahre später auf die Unterlagen zurückgreifen.

Lösungsansatz des Kombi-Werkzeugs

Die technische Zeichnung des Werkzeugs sah dann so aus:

 

Die konkretere Visualisierung sah dann so aus:

Von dieser Darstellung war dann auch der Kunde begeistert und konnte das reale Ergebnis kaum abwarten. Wie bereits erwähnt, sind die Werkzeuge nicht ganz einfach zu fertigen, da hier einige Arbeitsgänge nötig sind. Eine Lieferzeit von 6 Arbeitswochen musste der Kunde dann schon in Kauf nehmen, was aber kein Problem darstellte - diese war ins Projekt mit einkalkuliert.

Vor ein paar Tagen war es dann soweit! Die Werkzeuge sind eingetroffen. Auch wenn man sich durch das 3D-Modell schon denken konnte wie sie aussehen, in Natura ist es noch beeindruckender:

 

Auch wenn wir auf Sonderlösungen mit Werkzeugen spezialisiert sind, ich bin wirklich jedes Mal aufs Neue fasziniert wie aus einer ersten Idee ein perfektes Sonderwerkzeug entsteht.

Einfach nur: Wow, wow, wow.... 

 

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